Mal Hand aufs Herz: Viele Menschen glauben an eine besonders starke Verbindung mit Natur und Umwelt, weil sie mehrfach im Jahr im Camper in die Natur düsen. Was aus dem Auspuff kommt und welchen Schaden Wildcampende an unberührter Natur hinterlassen? Für viele Nebensache. Und obendrein beansprucht der geparkte Bus 48 Wochen öffentlichen Raum in Haidhausen, Eimsbüttel, Prenzlberg oder wie auch immer das geldige, aber alternativ angehauchte Viertel in deiner Stadt heißt.

Davon kann man halten, was man möchte, Camping ist klimafreundlicher als ein Hotelurlaub und erdet natürlich auch. Für die meisten Menschen gehört es schlicht dazu, auf einiges zu verzichten. Aber der Kaffee am Morgen oder frische Klamotten sollten dann doch sein. Vor allem heutzutage, da Technik fast jede Situation vereinfachen kann. FUTURE MOVES findet: Ein wenig Luxus darf auch beim Camping sein. Aber nur ein bisschen, und bitte möglichst nachhaltig. Wir sind hier ja nicht auf dem Glampingplatz.

Alles beginnt mit der richtigen Planung, oder? Nee, spontan muss sein. Wer noch keine genauen Ideen zur Route und dem Ziel hat und sich einfach treiben lassen möchte, sollte Apps, wie die ADAC Camping / Stellplatz App, Park4Night oder Stayfree kennen. Bilder, Bewertungen und Beschreibungen vermitteln einen ersten Eindruck und führen per Navi-App direkt zu deinem nächsten Schlafplatz – häufig ist der dann inmitten der Natur.

Um am nächsten Morgen nicht auf den Kaffee verzichten zu müssen, kann man natürlich den bekannten löslichen Kaffee nutzen. Feinschmecker:innen legen sich eine Mini-Espressomaschine zu. Die ist zwar teurer als Instant-Kaffee, aber für einige ist es diese Investition bestimmt wert. Und mit den richtigen aluminiumfreien Kapseln hält sich das schlechte Gewissen auch im Rahmen. Einige Hersteller wie Lavazza bieten eigenen Angaben zufolge auch kompostierbare Kapseln an. Weil die in der Regel nicht in die Biotonne dürfen, legen wir dafür nicht die Hand nicht ins Feuer. Wenn du genug Platz hast, bist du mit einer Filterkaffeemaschine wahrscheinlich besser dran.

Doch die braucht Platz, der rar ist. Solltest du länger unterwegs sein und nicht sonderlich viel Kleidung mitnehmen, empfiehlt sich eine Camping-Waschmaschine statt einer vollwertigen E-Maschine, wie sie Wohnmobile an Bord haben. Die „kleinste Waschmaschine der Welt“ bietet ein noppiges Waschbrett, hat immerhin einen geringen Wasser- und keinen Stromverbrauch und lässt sich sehr klein zusammenfalten. Frische Kleidung im Handumdrehen – im wahrsten Sinne des Wortes. Das Dreckwasser dann aber bitte nicht in den See kippen. Die ausziehbare Wäscheleine trocknet die frisch gewaschene Wäsche klimaneutral.

Eine Heckklappenhalterung ist für viele Besitzer:innen eines Campers ein super Gadget, um eine Frischluftzufuhr trotz abgeschlossenem Wagen gewährleisten zu können. Eine sichere Option für eine ruhige und kühle Nacht ohne die Klimaanlage und den Motor nutzen zu müssen – trotz hoher Außentemperaturen.
Natürlich gibt es noch weit mehr praktische Gadgets, die deinen nächsten Roadtrip vereinfachen können und als umweltschonend deklariert sind. Entsprechende (Online-)Shops sprießen wie Pilze. Beliebt sind bei Webseiten wie Ethicamper umweltfreundliche Reinigungsmittel, Möbel und Textilien. Das ist dann sicher auch ganz im Sinne der Solar- oder E-Campenden.

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Oliver Huber

Oliver Huber

Früher beriet er Kund:innen in einer Bank, heute ist Oliver Huber Gründer seines Start-ups Nomady. Ähnlich wie AirBnB vermittelt die Plattform mitten in der Natur gelegene Stellplätze an Camper und Urlauber – weit weg von konventionellen Campingplätzen.

Susanne Dickhardt

Susanne Dickhardt

2016 ist sie in die Camping-Branche eingestiegen und vermietet nun moderne Wohnmobile. Als eine von fünf Gründer:innen des Münchner Start-ups Roadsurfer ist Susanne Dickhardt heute Geschäftsführerin und Verantwortliche für die Bereiche Customer Success und Marketing.