„Highspeed-Züge sind eins unserer großen strategischen Felder“
FUTURE MOVES Podcast #18: Flix-Gründer Daniel Krauss über Expansionspläne, das 9-Euro-Ticket und autonome Reisebusse
Kurz nach der Aufnahme für diese Episode des FUTURE MOVES Podcasts wurde es offiziell: Flix erweitert sein Bahnnetz und bedient mit seinen Zügen künftig 70 Städte. Diese jüngste Expansion darf man durchaus als eine kleine Kampfansage an „die Weißen“ verstehen. So nennt Flix-Mitgründer Daniel Krauss die Deutsche Bahn, mit der sich sein Unternehmen seit dem Start des ersten Flixtrain im Jahr 2018 in einer Dauerfehde befindet.
Zum einige Wochen alten Gerücht, Flix plane 1 Milliarde Euro in den Kauf von neuen Zügen zu stecken, ging Krass zwar nicht ins Detail. Aber er erläuterte, was Flix im Bereich Schienenverkehr langfristig vorhat. Die Münchner wollen beim künftigen Deutschlandtakt mitmischen. Hochgeschwindigkeitszüge, die mit mehr als 200 Km/h unterwegs sein können, stellten darum „eins unserer großen strategischen Felder“ für Flix dar, so Krauss. Die wolle man dann auf hochfrequentierten Strecken einsetzen. Das klingt dann tatsächlich nach einer direkten Attacke der Weißen
Auch ohne Details zu den Plänen auf der Schiene, ist die Flix-Story eindrucksvoll. Begonnen hat sie vor rund elf Jahren, als die Liberalisierung des deutschen Fernbusmarkts bevorstand. Flix und seine Mitgründer erkannten die Chance. Das taten zwar auch viele andere, doch nach einigen Wildwestjahren und einer umfassenden Konsolidierung des Fernbusmarkts, ist – zumindest in Deutschland – nur der Anbieter mit den grünen Bussen übrig. Der gilt nur deshalb nicht als Monopolist im Fernverkehr, weil es auf der Schiene ja auch noch „die Weißen“ gibt.
Flix selbst versteht sich ohnehin nicht als Verkehrsunternehmen, sondern als Tech-Company. Die Firma stellt die Buchungsplattform zur Verfügung und plant die Routen. Nur ein kleiner Teil der Busse wird von Flix selbst betrieben. In der Regel übernehmen das selbständige Busunternehmen. Ohne dieses schlanke Modell, also ohne eigenen, teuren Fahrzeugpark, wäre das rasante Wachstum von Flix nicht möglich gewesen.
„So wie Greyhound, nur ein bisschen anders“
Daniel Krauss
Mittlerweile sind die grünen Busse in nahezu sämtlichen europäischen Ländern, den USA, Kanada, und in Brasilien unterwegs. Globale Aufmerksamkeit wurde Flix im Herbst 2021 zuteil. Damals wurde die Übernahme des legendären US-Fernbusanbieters Greyhound verkündet. Und in gewisser weis schloss sich ein Kreis: „So wie Greyhound, nur ein bisschen anders“ – diese Idee habe am Anfang von Flix gestanden, sagt Krauss im Podcast.
Wie Flix in nur einem Jahrzehnt zu einem global agierenden Mobilitätskonzern werden konnte, was Daniel Krauss über selbstfahrende Reisebusse denkt, und warum Flix keinerlei Ambitionen hat, im innerstädtischen Verkehr aktiv zu werden – das erklärt Daniel Krauss in der aktuellen Episode des FUTURE MOVES Podcasts.
Über diese Themen spricht Flix-Gründer Daniel Krauss im FUTUTE MOVES Podcast:
… das rasante Expansionstempo von Flix (3:05)
… Investitionen in Hochgeschwindigkeitszüge (8:04)
… wie sich die Vision hinter Flix seit dem Start verändert hat (13:09)
… Partnerschaften für die letze Meile (17:42)
… sein Urteil über das 9-Euro-Ticket (20:42)
… über welche Kanäle Flix Tickets verkauft (26:32)
… die Übernahme von Greyhound (32:30)
… die Antriebswende und Wasserstoffbusse (37:59)
… autonomes Fahren und ferngelenkte Busse (43:08)
… seinen „Mix der Woche“ (49:55)