Ist der Bus pünktlich? Lieber auf dem Rad zum Termin oder doch die U-Bahn nehmen? Mit dem Auto ans Meer oder per Zug? Google Maps kennt die Antwort und ist darum für viele zu einem zentralen Tool geworden, um den Alltag zu organisieren. Mehr noch: Durch das Nebeneinander und die so hergestellte Vergleichbarkeit von Auto, ÖPNV, Rad und Fußweg haben Navigations-Apps wie Google Maps das Potenzial, zu relevanten Playern der Verkehrswende zu werden. 

Tatsächlich suchen die Anbieter längst nach Wegen, die in ihren Tools empfohlenen Routen auf mehr Nachhaltigkeit zu trimmen. Bei Google Maps werden gleich drei Strategien verfolgt, die auf dieses Ziel im unterschiedlichen Maßstab einzahlen. Welche das sind, erklären Alexandra Großkurth und Birgit Ahlers in der aktuellen Episode des FUTURE MOVES Podcast. 

„Wir können messen, welche Route auch wirklich gefahren wurde“

Birgit Ahlers

Großkurth und Ahlers arbeiten bei Google in Hamburg und teilen sich im Jobsharing die Rolle Geo for Environment Leads, EMEA, Google Global Partnerships. In ihren Zuständigkeitsbereich fallen alle Partnerschaften, die Maps über die Jahre zu einem immer potenteren Mobilitätstool gemacht haben – von der Integration von Fahrplandaten bis zur Anzeige von Busstandorten in Echtzeit. Auch Forschungsprojekte, an den Google über die Maps-Plattform beteiligt ist, verantworten die beiden. Und vermutlich kann niemand besser erklären, an welchen Stellen Google Maps aktuell einen Beitrag zur Verkehrswende leistet – hinter den Kulissen, aber auch über die App auf dem Smartphone. 

„Wir können Mobilität vermeiden, wo sie nicht notwendig ist“, erläutert Alexandra Großkurth ein zentrales Ziel, mit dem sich Google um die Reduzierung von Verkehrsemissionen bemüht. Konkret geht es dabei etwa um die Anzeige von Ladenöffnungszeiten in der App, die Fahrten etwa zu einer gerade geschossenen Bäckerei verhindern. Daneben spiele Nudging eine wachsende Rolle. Beispielsweise, wenn die App bei kurzen Autorouten einen genauso schnellen Fußweg als bevorzugte Route anzeigt. 

Den größten Impact aber hatte bislang die Einführung der Anzeige von treibstoffsparenden Routenvarianten. „Wir können messen, welche Route dann auch wirklich gefahren wurde“, sagt Birgit Ahlers. In den USA und Kanada, wo das Feature zuerst gelauncht wurde, habe es im ersten Jahr geholfen, rund eine halbe Million Tonnen CO2 einzusparen. Das sei ungefähr gleichbedeutend mit 100.000 Autos, die man von der Straße nimmt, so Ahlers.

Im Podcast geht es neben diesen konkreten Features um eine Reihe weiterer Themen und Projekte, mit denen Google Maps zu einer grüneren Mobilität beiträgt. Großkurth und Ahlers erläutern etwa, wie der Environmental Insights Explorer (EIE) Kommunen dabei hilft, über dort bereitgestellte Maps-Daten ihre Mobilitätsstrategien zu optimieren. Oder warum Google Satellitenbilder und künstliche Intelligenz nutzt, um die Navigation zu verbessern und barrierefrei zu machen.

Über diese Themen sprechen Alexandra Großkurth und Birgit Ahlers im Podcast:

… ihr Jobsharing-Alias „Alibi“ und ihre Aufgaben bei Google (02:08)

… welche Rolle Nachhaltigkeit bei Google spielt (03:28)

… die Anfänge von Maps als digitale Karte (05:07)

… den Weg von Auto-Navigation zu multimodaler Mobilität (08:03)

… drei Strategien für CO2-Reduktion in der Mobilität (11:23)

… die Adaption nachhaltiger Routenvorschläge (14:02)

… wie sich die Bedeutung des Radverkehrs entwickelt (15:09)

… ÖPNV-Echtzeitdaten, Ticketing und Barrierefreiheit (18:13)

… die beliebtesten Maps-Features und Integrationen (26:35)

… Mobilitätstrends, die sich aus Maps-Daten ableiten lassen (29:51)

… wie Kommunen die Google-Daten nutzen (31:20)

… die Komplexität der Integration der Fußverkehrsinfrastruktur (34:58)

… Vergleichbarkeit von Daten und Austausch unter den Städten (40:00)

… wie sehr User den Routenvorschlägen folgen (42:31)

… Forschungsprojekte zu Luftqualität und Ampelphasen (44:33)

… die Bedeutung von KI für Google Maps (49:32)

… ihren „Mix der Woche“ (52:29)