„Unsere Generation hat ein anderes Verständnis von Gesellschaft“
FUTURE MOVES #63: Wie Mobilitätsberaterin Martha Marisa Wanat mit ihrem Gen-Z-Netzwerk Young Leaders Academy Städte lebenswerter und gerechter machen will
MaaS, Shared Space, Multimodalität und Mobilitätshubs … Es gibt viele Vokabeln, die mit dem Gelingen der Verkehrswende verbunden sind. Eine, die die wenigsten auf dem Zettel haben, lautet: „vorstandstauglich“. Weshalb es so wichtig ist, die Führungsebene und ihre Bedürfnisse mitzudenken, erläutert die Mobilitätsplanerin Martha Wanat in der neuen Episode des FUTURE MOVES Podcasts.
Konkret ging es bei einem Büroneubau um die Frage, wie die Fahrradabstellflächen dort gestaltet werden müssen. Das Ziel: Nicht nur Leuten, die ohnehin mit dem Fahrrad kommen, sollten sie nutzen. Vielmehr sollte die Fahrradgarage so attraktiv sein, dass sie Menschen zu bringt, aufs Rad umsteigen zu wollen, um zur Arbeit zu kommen. Das Ergebnis: Neben einem direkten Zugang vom neuen Radschnellweg wurde für künftige Pendler*innen ein Umkleideraum mit Spinden und Dusche eingeplant – vorstandstauglich eben.
„Ich muss auf etwas hinarbeiten – das ist eine lebenswerte Stadt“
Martha Wanat
Im Podcast berichtet Wanat aber nicht nur von Projekten, die sie mit der von ihr mitgegründeten Mobilitätsberatung Mond angeschoben hat. Denn inzwischen konzentriert sich die Berlinerin auf eine Idee, die viel größeren Einfluss auf die Gestaltung vom Mobilität im urbanen Raum nehmen könnte als einzelne Neubauten.
Wanat bezeichnet sich selbst als „politische Unternehmerin“. Es gehe ihr darum, Städte lebenswerter und gerechter zu machen, sagt sie im Podcast. Und dabei spielten Konzepte wie Shared Mobility und neue Nutzungsformen im öffentlichen Raum zentrale Rollen.
„Unsere Generation hat ein anderes Verständnis von Gesellschaft“, sagt Wanat. Diesem will sie nun mit der Young Leaders Academy ein Forum geben. Das von ihr gegründete internationale Netzwerk versammelt unter 30-jährige Gleichgesinnte aus Architektur, Mobilität, Stadt- und Landschaftsplanung, Verwaltung und Kunst.
Der Austausch unter jungen Menschen über lokale Lösungen, Learnings und Best Practices soll helfen, innovative Ansätze schneller in die Breite zu tragen und gebaute Realität werden zu lassen. Oder wie Wanat ihre Mission im Podcast-Gespräch selbst formuliert: „Ich muss auf etwas hinarbeiten – das ist eine lebenswerte Stadt.“
Wie sie vom Thema Fahrradmobilität zur Idee der Young Leaders Academy kam, was die Mobilitätsexpertin sich von einem interdisziplinären Sammelbecken für Gen-Z-Urbanist*innen verspricht und welche Ansprüche diese Generation an die Gestaltung von städtischen Räumen und Mobilität stellt, darum geht es in der neuen Episode des FUTURE MOVES-Podcasts mit Martha Wanat.
Über diese Themen spricht Martha Wanat im FUTURE MOVES-Podcast:
… wie Mobilität zu ihrem Berufsfeld wurde (03:11)
… die Tätigkeit in der Mobilitätsberatung und Projekte (06:54)
… Städte und Konzepte, die sie inspiriert haben (14:24)
… progressive Kunden und „die eine Person“ dort (17:40)
… ihr neues Projekt Young Leaders Academy (22:08)
… die Bedeutung von Interdisziplinarität (27:07)
… Netzwerke, um komplexe Aufgaben anzugehen (29:59)
… gelingende Transformation als Altersfrage (32:48)
… ihren Blick auf „Stararchitektur“ (36:22)
… öffentlichen Raum als Büro und Wohnzimmer (39:38)
… ihr Selbstverständnis als „politische Unternehmerin“ (41:15)
… was sie mit ihrem Netzwerk erreichen will (45:51)
… ihren „Mix der Woche“ (49:53)