Wenn die Verkehrswende gelingt, was passiert dann eigentlich mit den Parkhäusern? In einer früheren Folge des FUTURE MOVES Podcasts war einmal ein Stadtplaner zu Gast, der gerade mit einer Gruppe mutiger Pionier*innen eine nicht mehr genutzte Hochgarage in ein Wohn- und Kreativhaus umbaut. Aber das ist natürlich ein Sonderfall. Denn – wie die Autos – werden auch Parkhäuser nicht ganz aus den Zentren verschwinden. Aber sie werden ihre Funktion in der autoarmen Stadt neu definieren müssen.  

Wie, das herauszufinden und zu pilotieren ist die Aufgabe von Niels Christ. Beim Parkhausbetreiber Apcoa entwickelt er neue Nutzungsformen, die anschließen in sogenannten „Urban Hubs“ ausprobiert und iteriert werden. In dieser Episode des FUTURE MOVES Podcasts erklärt er, was das Parkhaus der Zukunft kann und warum die Digitalisierung dabei die entscheidende Rolle spielt.

„In der Innenstadt fehlt brachliegende Fläche“

Niels Christ

Die Transformation des Parkhauses ist für Apcoa alles andere als ein Zukunftsthema. Schon heute gäbe es „selbst in absoluten Peak-Zeiten, also Samstagnachmittag, in Parkhäusern freie Flächen“, sagt Christ. Anders gesagt: Das klassische Businessmodell – geschützte Abstellfläche für den Pkw in zentraler Lage gegen Geld – gerät zunehmend unter Druck.  

Dabei werde das gut freie Fläche in der Stadt zugleich kostbarer, so Christ. „In Innenstädten gibt es ganz viel Mobilität, ganz viel Verkehr, ganz viel Menschen, ganz viel Geschäft, ganz viel Business, ganz viele neue Dinge, Delivery und und und und. Aber was es in der Innenstadt oft fehlt, ist brachliegende Fläche.“ Eine Lösung dieses Problem könne in der intelligenteren Nutzung der bestehenden Gebäudesubstanz stecken.

Was das im Fall des Parkhauses konkret bedeutet, erläutert Christ im FUTURE MOVES Podcasts: Die Integration von Ladeinfrastruktur für die E-Mobilität etwa. Dabei hat Apcoa nicht nur Besitzer*innen von E-Autos im Blick, sondern auch Carsharing-Anbieter, die die Parkhäuser als Hubs für ihre Flotten nutzen. 

Ein weiterer Use-Case mit viel Zukunftspotenzial ist das Thema Innenstadtlogistik. Immer mehr von Apcoa betriebenen Immobilien würden in den Morgenstunden zu Umschlagflächen, an denen Waren von Lkws und Transportern in Last-Mile-Fahrzeuge umgeladen werden, erklärt Christ. Und er erläutert, warum Apcoa – mit 1,8 Millionen Parkplätzen an 12.000 Standorten europäischer Marktführer – bereits 20 Millionen Euro in eine digitale Plattform investiert hat, die das analoge Produkt „Stellplatz“ zum digitalisierten Asset macht.

Welche Möglichkeiten das multifunktionale Parkhaus der Zukunft bieten soll, warum Apcoa keine Angst vor selbstfahrenden Autos hat und wieso Fahrradparkhäuser in Deutschland nur ein Nischenthema sind – um diese und viele weitere Themen geht es in dieser Episode des FUTURE MOVES Podcasts mit Niels Christ, Group Director Urban Hubs von Apcoa.

Über diese Themen spricht Niels Christ im FUTURE MOVES Podcast:

… den Effekt der Mobilitätswende auf Apcoa (02:45)

… Parkhäuser als Hubs für neue Moblitätsangebote (7:07)

… die Digitalisierung von Parkhäusern (10:58)

… den Plan, 100.000 Ladepunkte für E-Autos zu installieren (15:37)

… Parkplätze als temporäre Logistik-Serviceflächen (18:27)

… vom Auto-Abstellort zum Zentrum für Multimodalität (23:00)

… warum Fahrradparkhäuser in Deutschland eine Nische sind (28:47)

… Dienstleistungen und digitale Services im Parkhaus (31:44)

… Veränderungen durch das autonome Fahren (35:39)

… Austausch und Abstimmung mit Kommunen (41:21)

… differenzierte Parkflächen und dynamisches Pricing (42:48)

… Neu- und Umbauten von Parkhäusern (45:17)

… Partnerschaften im Urban-Hub-Kontext (47:09)

… seinen „Mix der Woche“ (48:22)