„Das soll sich anfühlen wie ein eigenes Fahrzeug“
#FUTURE MOVES #56: Wie Virtuos Deutschlandchef Ricardo Colón mit jedem Leihwagen des Startups sechs private Pkw von der Straße holen will
Wie kriegt man die Menschen raus aus ihren Autos? Die Verkehrswende hängt nicht zuletzt an dieser Frage. Denn wer einen Pkw besitzt, benutzt ihn auch; selbst wenn die Kosten für die eigene Mobilität dadurch höher liegen als beim konsequenten Umstieg auf Bus Bahn und Carsharing.
Und wenn sogar in einer Metropole wie Hamburg die Zahl der zugelassenen Autos wie zuletzt nur im Promillebereich abgenommen hat, dann ist klar: Trotz Free Floating und stationärem Carsharing, Auto-Abos und klassischem Mietwagen-Business – noch fehlt das Modell, das die Massen zum Umstieg bewegt.
„Wir streben ein jährliches Wachstum von 40 Prozent unserer Flotte an“
Ricardo Colón
Alternativen zum privaten Pkw sind – Stand heute – noch immer ein echtes Nischenangebot. Einerseits. Andererseits passieren innerhalb dieser Nische viele spannende Experimente, von denen einige hoffentlich wegweisend sein werden.
Zum Beispiel Virtuo, ein 2016 in Paris gegründetes Startup, das sich auf mehrtägige Vermietungen spezialisiert hat. Nach München und Berlin startet Virtuo gerade auch in Hamburg und Frankfurt. „Das soll sich anfühlen wie ein eigenes Fahrzeug“, erklärt Deutschland-Geschäftsführer Ricardo Colón im FUTURE MOVES Podcast den Anspruch an die User Experience, die Virtuo seinen Kund*innen liefern will.
Die Ambitionen des französischen Startups sind groß. Auf dem Heimatmarkt ist Virtuo schon etabliert und mit inzwischen 100 Millionen Euro Funding gut ausgestattet, um sein Produkt in weiteren Städten auszurollen. Und darin steckt immenses Skalierungspotenzial für die Verkehrswende. „Wir streben ein jährliches Wachstum von 40 Prozent unserer Flotte an“, sagt der Deutschland-Chef von Virtuo.
Die Zahl von aktuell auf allen Märkten knapp 7.000 betriebenen Fahrzeuge klingt überschaubar. Bei einer Kalkulation, dass ein Leihwagen sieben Pkw ersetzt, würde das allerdings bedeuten: Virtuo macht im Jahr 2030 Jahr europaweit mehr als 500.000 Autos in Privatbesitz überflüssig.
Wie das Startup es schaffen will, dass sich Mietwagen anfühlen wie ein eigenes Auto, welche Rolle dabei der Buchung per App und einer Bereitstellung vor der eigenen Haustür zukommt, und wie ein vor allem auf Wochenendtrips und die Urlaubssaison ausgerichtetes Business wirtschaftlich bestehen kann, darum geht es in der neuen Episode des FUTURE MOVES-Podcasts.
Über diese Themen redet Ricardo Colón im FUTURE MOVES-Podcast:
… wo zwischen Carsharing und Mietwagen Virtuo sich positioniert (2:18)
… die Grundidee hinter dem französischen Startup (6:41)
… wieviele private Pkw das Modell ersetzen könnte (9:36)
… Auslastung und Nutzungsverhalten der Kund*innen (10:32)
… die Anpassung der Flotte an die Nachfrage (12:09)
… welche Modelle Virtuo anbietet und E-Auto-Anteil (13:12)
… die Hardware hinter dem Geschäftsmodell (15:29)
… wie Kund*innen die Autos nutzen (16:14)
… Expansionspläne von Virtuo und autonomes Fahren (17:40)
… Konkurrenz durch Startups und etablierte Anbieter (19:05)
… seine Karriere in der Automobilindustrie (21:39)
… die Mobilitätswende als kollektive Aufgabe (27:25)
… Berlin als Vorreitern beim Thema multimodale Mobilität (29:31)
… seinen „Mix der Woche“ (30:27)
… in welchen Orten das Virtuo-Modell funktionieren kann (32:04)
… Integrationen und White-Label-Lösungen (32:45)
… wie Virtuo zur Mobilitätsmarke werden will (34:55)