Wir wollen wirklich keine Panik verbreiten. Aber: Es bleiben nur noch knapp drei Wochen bis zur Bescherung!!! Weil wir eben keine Panik verbreiten wollen, bieten wir dir darum unsere Hilfe an. Seit rund einem Jahr gibt es FUTURE MOVES mittlerweile, und in dieser Zeit sind uns neben fast 200 New-Mobility-Stories auch reichlich Produkte zum Thema untergekommen. Und so manches eignet sich prima als Geschenk für alle, die die Mobilitätswende bereits leben oder einen kleinen Anschubser in diese Richtung vertragen können. 

Das beste Geschenk wäre natürlich gewesen, wenn der Weihnachtsmann ein Deutschlandticket unter den Baum legt. Aber aus bekannten Gründen kommt nun wohl der Osterhase zum Zug. Sei es drum. Diese Geschenkideen aus der FUTURE MOVES Redaktion sind in unseren Augen ganz passable Alternativen: 

Grüner wird’s nicht

„Autoteppiche töten die Phantasie.“ Auf diese etwas zugespitzte Formel lässt sich bringen, was Philipp Päper kürzlich im FUTURE MOVES Podcast erklärt hat: Je abstrakter Spielzeug ist, desto freier kann sich die Vorstellungskraft der jüngsten Bahn brechen. In unserer autozentrierten Gegenwart droht dann natürlich dennoch, dass das Spiel der Kleinen direkt die nächste Auffahrt zur Autobahn nimmt. Um dem sachte entgegen zu wirken, gibt es das dem Shared-Space-geedanken verpflichtete Spielstraßen-Set „Downtown“ der niederländischen Spielzeugmarke Waytoplay Toys. Es wird unter anderem in Päpers Shop angeboten (kein Affiliate-Link), der auch abstrakt gehaltene Varianten von Verkehrsteppichen im Angebot hat. 

Mehr als nur Bahnhof

Grundsätzlich ist Lego natürlich Ideal, um sich seine Mobilitätswunschwelt der Zukunft einfach nach Lust und Laune zusammenzustecken. Aber natürlich stecken zunächst einmal die angebotenen Sets den Rahmen für die Kreativität ab. Interessant ist darum dieser Bausatz mit dem schlichten Namen „Bahnhof“. Bei näherer Betrachtung jedoch geht es hier nämlich um mehr, als nur eine Anlaufstelle für Züge zu bauen. Zum Set gehören auch ein Bus und Radstellplätze in unmittelbarer Gleisnähe. Am Ende geht es hier also um eine enge Verzahnung unterschiedlicher Verkehrsmittel und deren Verzahnung über möglichst kurze Wege. Ein Set mit Namen „Intermodaler Mobilitätshub“ würde sich aber vermutlich weniger gut verkaufen als der klassische Bahnhof. 

Mind the Crap

Holzeisenbahnen sind eine gute Basis, schon früh ein breiteres Verständnis von Mobilität anzusozialisieren. Allerdings beschränkt sich das rollende Material in der Regel auf historische Fahrzeuge (Dampfloks), den Fernverkehr (ICE) und natürlich den Güterverkehr. Dabei gibt es durchaus mehr Angebot, sobald man den Blick über das – überraschend plastiklastige – Portfolio des bekanntesten Herstellers hinaus schweifen lässt. Der kleine Hersteller Bauer & Sohn aus Frankfurt am Main hat sich auf realitätsnahe Versionen von U-Bahnen aus den Städten Berlin, Hamburg, München, Frankfurt, Stuttgart, Nürnberg sowie New York spezialisiert. Im Angebot sind nahezu sämtliche Linien sowie einige historische Fahrzeuge. 

Wann kommt der Bus?

Gemessen am Wunder, dass es das Neun-Euro-Ticket überhaupt gegeben hat, ist es zu verschmerzen, dass der Starttermin der Nachfolgelösung 49-Euro-Ticket auch nach der x-ten Verkehrsministerkonferenz noch immer in den Sternen steht. Ob es nun April oder Mai oder doch viel später wird – zur Überbrückung der Wartezeit bietet sich eine Alternative an. Fernbusse sind je nach Rechenweise sogar umweltfreundlicher als die Bahn unterwegs und womöglich die großen Verlierer der künftigen ÖV-Flatrate. Verständlich, dass Platzhirsch Flix gerade versucht, seine Busse ebenfalls an den Trog 49-Euro-Ticket zu führen. Ob nun als Lückenfüller oder Letzte Chance, ein Fernbusgutschein ist ein nachhaltiges wie praktisches Präsent. 

Erlesene Auslese

Bücher sind wahre Klassiker unter den Weihnachtspräsenten. Neben dem Bestseller „Autokorektrur“ von Katja Diehl legen wir allen das gerade erschienene „Manifest der freien Straße“ ans Herz. Dessen Autor*innen erklären anhand von sieben Thesen, wie sich die Verkehrswende gerechter und inklusiver gestalten lässt. Und für die Kleinen haben wir bereits vor einiger Zeit eine ganze Leseliste mit aktuellen Kinderbüchern und Klassikern zusammengestellt. 

Schenken ist Caring

Eigentlich geht es nicht einfacher: App aufmachen, Auto aussuchen und buchen, einsteigen, losfahren. Doch so simple der Prozess ist, ein Carsharing-Auto auszuleihen, so hoch scheint vielen die Hürde, das einmal auszuprobieren. Dabei lässt sich einfach nachhelfen, etwa indem man die Festtage dazu nutzt, den Eltern die entsprechende App auf deren Handy zu installieren. Und damit die dann auch genutzt wird, bietet etwa der Anbieter Miles ein rabattiertes Startguthaben an. 

Verkehrswende? Kinderspiel!

Weihnachtszeit ist Familienzeit. Familienzeit ist Spielezeit. Spielzeit ist der ideale Fuß in der Tür, um die üblichen Ressentiments gegenüber Formen der Alltagsmobilität jenseits des Autos ins Wanken zu bringen. Beispielsweise mit dem Cargobike Quartett, das nach der üblichen Logik dieses Spiel wertvolles Wissen über Lastenräder über den Battle ums beste Bike vermittelt. Und wenn das gelungen ist, den empfehlen wir – gewissermaßen als nächstes Level – das Brettspiel E gewinnt, das dem Dauerkontrathema Reichweitenangst auf spielerische Weise den Saft abdreht. 

Trans-Europ-Express

Wer heute im besten Raus-in-die-Welt-Reisalter ist, dem muss man das erklären: Vor dem Billigflieger-Boom samt Flugscham-Kater gab es eine Zeit, in der junge Menschen die Welt in vollen Zügen kennengelernt haben. Wem ein Roadtrip per Autostopp heikel war, der hatte im Grunde nur eine Alternative: den Zug. Tatsächlich erfreut sich Interrail inzwischen einiger Beliebtheit. 2022 wurden bereits über 600.000 Pässe verkauft – ein Rekord. Bei allen zu beschenkenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen kann man mit einem Interrail-Ticket also wenig falsch machen. Und weil anders als früher die Preise für Erwachsenen, die älter als 27 sind, und Senior*innen nur wenig teuer sind, ist es eigentlich das ideale Geschenke für jede Altersgruppe – wenn man es ihnen den Urlaub in der Bahn nur gut verkauft: „Interrail? Das ist so eine Art Kreuzfahrt auf Schienen, Oma.“